Was hilft bei Gicht? Was tun bei einem Gichtanfall?

 

  • Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung infolge vermehrter Harnsäureproduktion. Ist der Säure-Basen-Haushalt des Blutes unausgeglichen, und in diesem Fall im sauren Bereich, kristalliert die Harnsäure aus und lagert sich an den Gelenken ab. Die von Gicht betroffenen Gelenke entzünden sich, schwellen an, röten und erwärmen sich.
    Überwiegend betroffen sind die Gelenke des Fußes und der Hände.
  • Im fortgeschrittenen Stadium von Gicht verformen sich die Gelenke bis zu ihrer Zerstörung.
  • Beobachten Sie bei Gicht Ihren Säure-Basen-Haushalt. Eine Übersäuerung ist häufig Folge von falschen Ernährungsgewohnheiten und mangelnder Bewegung sowie Ursache von weiteren Leiden wie Leistungsabfall, ständiger Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen und Hautproblemen.
  • Der pH-Wert im Blut sollte bei 7,4 liegen, darunter befindet er sich im sauren Bereich, man spricht von der Azidose. Liegt der Wert über 7,45 ist der pH-Wert basisch, und man spricht von der Alkalose.
  • Dazu kaufen Sie sich in der Apotheke sogenanntes Lackmuspapier und halten die Teststreifen in Ihren Urin. Um ein eindeutiges Ergebnis zu erhalten, messen Sie über den Tag verteilt fünfmal und notieren die Ergebnisse. Messen Sie um 7.00 Uhr noch vor dem Frühstück, um 10.00 Uhr, um 12.00 Uhr vor dem Mittagessen, um 15.00 Uhr, um 18.00 Uhr vor dem Abendessen. Liegt der Wert im Mittel bei 7,4 ist der Haushalt ausgeglichen. Ist die Zahl kleiner als 7,4 liegt bei Ihnen eine Übersäuerung vor und Sie sollten bei Gicht gegensteuern.
  • Besorgen Sie sich Basenpulver aus der Apotheke und nehmen nach Anleitung, bis die Teststreifen einen Wert um 7,4 anzeigen. Oder Sie lutschen eine Scheibe Zitrone aus.
  • Auch wenn die Zitrone sauer schmeckt, gehört sie dennoch zu den basischen Lebensmitteln.
  • Weitere basische Lebensmittel sind Kartoffeln und Möhren, Zwiebeln und Lauch, Sellerie, Zucchini, Sojabohnen , Pilze, Blattsalat, Kräuter, Oliven, Radieschen, Eigelb, süßes Obst.
  • Achten Sie bei Gicht ganz genau auf Ihren Speiseplan, Sie dürfen hier sehr wählerisch sein.
  • Obstsäfte aus Apfel, Orange, Aprikose und Banane wirken entsäuernd. Kräutertees aus Löwenzahn, Schachtelhalm, Brennnessel haben die gleiche Wirkung.
  • Die Harnsäureproduktion wird gefördert durch purinreiche Lebensmittel. Reich an Purin sind fettes Schweinefleisch, fette Wurst, Speck, Innereien, Hülsenfrüchte, Spinat, Erdnüsse, geräucherter Fisch. Diese Lebensmittel sollten Sie demnach bei Gicht meiden.
  • Zu empfehlen sind bei Gicht folgende Nahrungsmittel auf den Speiseplan: mageres Fleisch, aber nicht täglich, Milch und Milchprodukte mit Magerstufe, Kartoffeln, Reis, Teigwaren, frisches Obst und Gemüse.
  • Trinken Sie reichlich zwei bis drei Liter vor allem Mineralwasser, verdünnte Fruchtsäfte oder Kräutertee, damit die Nieren gut durchspült werden.
  • Reduzieren oder vermeiden Sie Alkohol, denn er fördert die Harnsäurekonzentration im Blut und damit das Krankheitsbild bei Gicht.
  • Über die Haut verlieren wir täglich einen halben Liter Schweiß, darin enthalten sind reichlich Säuren. Also fördern Sie bei Gicht das Schwitzen und gehen Sie regelmäßig in die Sauna.
  • Gelenkerkrankungen wie Rheuma und Gicht wurden mitunter schon gelindert oder sogar geheilt durch eine Heilfastenkur. Der Urvater des therapeutischen Heilfastens, der deutsche Arzt Otto Buchinger (1878 - 1966) war selbst von chronischem Gelenkrheuma geplagt. Nach einer Heilfastenkur waren seine Gelenke wieder beweglich und schmerzfrei. Durch diese eigene Erfahrung entwickelte er das therapeutische Heilfasten und gründete mehrere Fastenkliniken. Ähnliche Erfolge werden in Fastenkliniken auch bei Gicht erzielt. Mehr über das Fasten können Sie auf der Seite Heilfastengesundheit.de erfahren.
  • Im frühen Krankheitsstadium von Gicht, nicht bei entzündeten Gelenken, mildert Wärme die starken Schmerzen. Legen Sie warme Heublumensäckcken auf die Körperstellen oder nehmen Sie ein Heublumenbad.
  • Für ein Säckchen aus Heublumen besorgen Sie sich Heublumen aus der Apotheke und verstauen je nach Größe der zu behandelnden Körperfläche 200 bis 500 g in einem Baumwollsäckchen und verschließen es. Über Wasserdampf wird das Säckchen bis auf max. 50 °C erhitzt und vorsichtig auf die entsprechende Stelle gelegt. Anschließend wird die von Gicht betroffene Körperstelle "gewickelt" und bis zu einer Stunde wirken lassen bei körperlicher Ruhe.
  • Als Badezusatz gegen Gicht kaufen Sie sich ebenso etwa 500 g Heublumen in der Apotheke. Übergießen Sie die Heublumen mit Wasser und lassen eine viertel Stunde bedeckt ziehen. Gießen Sie ab und übergießen die Heublumen nochmals mit frischem Wasser. Nun bringen Sie das Wasser mit den Blumen langsam zum Kochen und lassen 10 min ziehen und sieben dann ab und geben den Absud in das Badewasser. Die Badewassertemperatur sollte nicht wärmer sein als 38°C und das Bad etwa 20 min dauern. Danach legen Sie sich warm angezogen hin, ruhen sich aus und genießen das Nachlassen des Schmerzes der von Gicht befallenen Gelenke.
  • Eine Kur mit Brennnesseltee über einen Zeitraum von ein bis zwei Monaten wirkt basisch, schwemmt Giftstoffe aus und lindert Schmerzen bei Gicht. Nehmen Sie zwei TL auf einen viertel Liter kochendes Wasser, lassen 5 min ziehen und sieben dann ab. Trinken Sie morgens und abends eine Tasse, nicht zu heiß und in kleinen Schlucken.
  • Reiben Sie die von Gicht betreffenens Gelenke drei mal wöchentlich mit Angelikawurzelöl ein.
  • Schmerzhafte Anfälle von Gicht können mit Holunder Essig gelindert werden. Dazu werden etwa 15g getrocknete Blüten mit einem halben Liter Weinessig versetzt und in eine Flasche gefüllt. Verschlossen bleibt der Ansatz an einem dunklen Ort zwei Wochen stehen und wird nun abgeseiht. Bei Gichtanfällen sollten Sie zwei EL täglich nehmen.
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