Hoher Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

 

    Ein hoher Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen in engem Zusammenhang, zumindest gibt diese These die vorherrschende Meinung in Fachkreisen wieder. Man kann allerdings auch immer mehr kritische Stimmen zu diesem Thema vernehmen. Denn die Annahme, dass erhöhte Cholesterinwerte schwerwiegende Krankheiten auslösen können, hat zu einer wahren Welle an Verschreibungen von cholesterinsenkenden Präparaten geführt, die aus den Vereinigten Staaten zu uns herüber geschwappt ist. Dadurch sind vorbeugende Maßnahmen wie gesunde Ernährung und angemessener Ausdauersport in den Hintergrund getreten. Ist ein hoher Cholesterinspiegel jedoch nicht genetisch bedingt, kann er meist mit diesen einfachen Mitteln wieder auf normales Maß gebracht werden. Diese Umstände haben eine nicht unwesentliche Zahl von Kritikern auf den Plan gerufen, die einerseits den Zusammenhang als solchen in Frage stellen, andererseits die vorschnelle Verschreibungspraktik mancher Ärzte anprangern.

  • Krankheiten als Folge hoher Cholesterinwerte
    Die meisten Fachleute sind heutzutage der Meinung, dass ein hoher Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in einem unwiderlegbaren ursächlichen Zusammenhang stehen. Das Zuviel an Cholesterin im Blut bewirkt dieser Ansicht zufolge Ablagerungen an den Gefäßwänden, sogenannte Verkalkungen. Diese Arteriosklerose verengt die Arterien und behindert den Blutfluss, es kommt zu erhöhten Blutdruckwerten. Unabhängig von der genannten Kausalität birgt hoher Blutdruck schon für sich genommen das Risiko ernstzunehmender Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Verkalkungen der Gefäße tragen aber noch weitere Gefahren in sich. Aus den Ansammlungen lösen sich mit der Zeit größere oder kleinere Stücke ab, man nennt das Thrombenbildung. Ist so ein Thrombus groß genug, kann er eine Arterie verschließen. Je nach dem, wo das passiert, ist ein Herzinfarkt oder auch ein Schlaganfall die Folge. Aber auch die bloße Verengung der Blutbahn kann bereits zu massiven Problemen führen. Im Bereich der Herzkranzgefäße führen die Stenosen zu einer Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff. Die daraus resultierenden Erkrankungen nennt man koronare Herzkrankheiten, abgekürzt auch KHK. Dazu gehören die Angina pectoris, der Herzinfarkt und der plötzliche Herztod, aber auch Herzrhythmusstörungen und allgemeine Herzinsuffizienz können durch Probleme der Sauerstoffversorgung entstehen. Der umstrittene Zusammenhang hoher Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist also von höchster Relevanz. Folgt man der Meinung, dass hier tatsächlich ein ursächlicher Zusammenhang besteht, bedeutet dies, dass erhöhte Cholesterinwerte im Blut auf lange Sicht tödliche Folgen haben können.

  • Hinweise
    Für die Annahme, dass ein hoher Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen im kausalen Zusammenhang stehen, gibt es starke Indizien. Erwiesen ist, dass die bei Arteriosklerose in den Gefäßwänden angereicherte Plaque zu einem wesentlichen Teil aus Cholesterin besteht. Ferner wurde bei verschiedenen Tierarten, die sich vegetarisch ernähren, nach der Verabreichung von cholesterinhaltigem Futter die Bildung von Gefäßplaque beobachtet. Bei weltweiten Vergleichsstudien wurden Unterschiede in den Cholesterinwerten und der Verbreitung von Arteriosklerose fest gestellt, die sich jedoch nicht sicher mit der Ernährung in Verbindung bringen lassen. Bisher lässt sich nicht schlüssig nachweisen, dass ein hoher Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen tatsächlich in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen. Das sollte zwar nicht zur Ablehnung einer Therapie von erhöhten Blutfettwerten führen, ein bedachter Umgang mit allzu schnell verschriebenen Medikamenten ist aber doch angebracht. Eine gesunde Lebensweise zugunsten normaler Cholesterinwerte kann trotzdem uneingeschränkt empfohlen werden, denn ausgewogene Ernährung und sportliche Betätigung bringen dem menschlichen Körper in jedem Fall einen gesundheitlichen Mehrwert.

     


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