Idealgewicht berechnen
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Das sogenannte Idealgewicht ist eine sehr umstrittene Größe. Zwar gibt es Formeln, die das Idealgewicht für jeden Menschen genau berechnen können, solche Kalkulationen werden jedoch in der Wissenschaft bei weitem nicht allgemein anerkannt. Angesichts des herrschenden Diätenwahns plädieren viele Experten dafür, eher vom Wohlfühlgewicht als vom Idealgewicht zu sprechen. Sie behaupten, dass jeder Mensch ein sehr individuelles Idealgewicht hat, welches nicht zu berechnen ist. Das persönliche Idealgewicht ist jenes, bei welchem sich der Einzelne am wohlsten fühlt. Unabhängig davon, ob der Mensch dann sehr dünn oder auch ziemlich mollig aussieht. Um das Idealgewicht zu berechnen gibt es verschiedene Formeln. Die simpelste Kalkulation zieht von der Körpergröße in Zentimetern hundert ab und erhält so das Normalgewicht. Das Idealgewicht liegt nach dieser pauschalen Berechnung für Männer zehn Prozent und für Frauen fünfzehn Prozent unterhalb des Normalgewichts. Personen, die oberhalb des Normalgewichts liegen, gelten generell als übergewichtig. Wer weniger als das Idealgewicht auf die Waage bringt, wird als untergewichtig angesehen. Diese Art der Berechnung nennt man Broca-Formel, nach dem Franzosen Broca, der die Kalkulation im 19. Jahrhundert eingeführt hat. Das Idealgewicht berechnen kann man aber auch mit dem Ponderal-Index. Diese Formel dividiert das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern hoch drei. Werte zwischen elf und vierzehn gelten hier als Normalgewicht. Die gängigste Formel zur Bestimmung des Idealgewichts ist die Berechnung des BMI, des sogenannten Body Mass Index. Dafür benötigt man wiederum das Körpergewicht in Kilogramm und die Größe in Zentimetern. Der BMI ergibt sich aus dem Gewicht dividiert durch die Körpergröße im Quadrat. Der aus dieser Rechnung resultierende Quotient sollte sich idealerweise zwischen 18,5 und 25 bewegen, dann spricht man von Normalgewicht. Darüber ist der Mensch übergewichtig, darunter untergewichtig. Der BMI als solcher gibt aber ein sehr pauschales Ergebnis mit wenig Aussagekraft wieder. Präziser wird der Wert, wenn das Geschlecht und das Alter in die Berechnung mit einbezogen werden. Da der Mann von Natur aus mehr Muskelmasse aufweist als die Frau, ist natürlich auch der BMI bei ihm höher, selbst wenn beide eine ähnliche Statur aufweisen. Die BMI-Formel lässt darüber hinaus das Verhältnis von Fett zu Muskelmasse außer Acht, dadurch kann ein sehr muskulöser Mann nach dem Maßstab des Body Mass Index leicht zum übergewichtigen werden. Um ein zutreffendes Urteil über das Idealgewicht fällen zu können, sollte man eine Formel benutzen, welche das Körperfett in die Berechnung mit einbezieht.
Die gesundheitliche Bewertung der Ergebnisse, die bei der Berechnung des Idealgewichts heraus kommen, ist äußerst uneinheitlich. Zwar ist man sich unter Medizinern einig, dass erhebliches Übergewicht gewisse Risiken mit sich bringt, etwa für Herzinfarkt oder Diabetes. Doch haben neuere Forschungsergebnisse auch gezeigt, dass Menschen mit mäßigem Übergewicht eine höhere Lebenserwartung zu haben scheinen. Demnach müsste das Idealgewicht in den Bereich leichten Übergewichts verschoben werden. Andere Studien haben herausgefunden, dass Übergewicht die Anfälligkeit für manche Krankheiten vermindert, für andere aber erhöht. Das soll in erster Linie von der Fettverteilung im Körper abhängen. Jede neue Forschung findet jedoch den Widerspruch anderer Wissenschaftler, die abweichende Interpretationen der Ergebnisse liefern.
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