- Wasser ist das aller erste, vorzüglichste und allgemeinste Heilmittel für den menschlichen Körper. -
Das sagte Pfarrer Sebastian Kneipp (1821 – 1897) und entwickelte ein anerkanntes Heilverfahren aus Wasseranwendungen wie Bäder, Güsse, Waschungen, Wickel und Dampfanwendungen; die sogenannte Kneippkur.
Das Heilmittel Wasser kommt bei einer Kneippkur sowohl kalt oder warm zur Wirkung. Unter Beachtung notwendiger Voraussetzungen und Regeln können körperliche Beschwerden gelindert und der Körper wiederstandsfähiger gemacht werden.
Achtung: Ist Ihr Herz-/Kreislaufsystem nicht voll belastbar oder sind Sie durch andere Beschwerden gesundheitlich eingeschränkt, befragen Sie im Zweifelsfall Ihren Arzt, bevor Sie mit der Heimanwendung einer Kneippkur beginnen.
Folgende Regeln sind bei einer Kneippkur zu beachten:
- Nehmen Sie sich Zeit für eine Kneippkur und ruhen Sie nach der Anwendung warm eingepackt lang genug aus.
- Machen Sie die Kneippkur Anwendung weder hungrig noch mit vollem Magen.
- Meiden Sie etwa eine Stunde vor und nach der Kneippkur Alkohol und Zigaretten.
- Sie müssen sich wohlfühlen und der Körper warm sein; niemals kalt auf kalt!, sorgen Sie auch für warme Füße.
- Bei Teilbehandlungen müssen die übrigen Körperteile warm angezogen sein, damit sie nicht auskühlen.
- Das Badezimmer sollte eine Kneippkur Raumtemperatur von 20 °C haben.
- Für die optimale Wassertemperatur Ihrer Kneippkur, die sehr wichtig ist, benutzen Sie ein geeignetes Badethermometer.
- Vollbäder einer Kneippkur sollten nicht zu heiß, max. 36°C, und auch nicht zu lange, max. 20 min, genommen werde. Je wärmer die Wassertemperatur und je länger die Badedauer, desto belastender für den Organismus.
- Verzichten Sie bei einer Kneippkur auf das Trockenfrottieren, das Wasser sollte nur abgestreift werden, danach für die Ruhepause schön warm anziehen.
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Die wichtigsten Anwendungen einer Kneippkur im Überblick:
- Güsse fördern die Durchblutung, wirken sowohl belebend und beruhigend. Bei einer Kneippkur gibt es den Armguss, Gesichtsguss, Knieguss, Schenkelguss, Rückenguss, Wechselguss.
- Lassen Sie das Wasser in einem Abstand von ca. 10 – 20 cm aus einem Schlauch (ohne Brause) gleichmäßig über den entsprechenden Körperteil fließen. Der Wasserdruck darf bei einer Kneippkur nicht zu hoch sein, die Dauer zwischen einer und anderthalb Minuten. Atmen Sie ruhig. Die Wassertemperatur beträgt bei einem Gesichtsguss 16 – 18 °C, bei kalten Güssen, wie Armguss, Knieguss, Rückenguss, Schenkelguss zwischen 10 – 12 °C und bei warmen Anwendungen etwa 36 °C. Sie können auch an Armen, Knien oder Schenkel Wechselgüsse durchführen, wodurch der Kreislauf richtig in Schwung kommt. Beginnen Sie diese stets mit warmem Wasser und schließen mit kaltem Wasser ab.
- Bäder werden in Voll-/Teilbäder unterschieden. Vollbäder nimmt man mit warmem Wasser, Teilbäder entweder mit kaltem, warmen Wasser oder als Wechselbad. Auch ein ansteigendes Arm- oder Fußbad von 33 °C auf 39 °C ist sehr wirkungsvoll. Teilbäder macht man an Armen, Füßen, oder als Kopfdampfbad. Kneippkur Bäder werden auch mit heilenden Zusätzen bereichert z. B. Heublumen.
- Für ein Heublumenvollbad als Badezusatz im Rahmen Ihrer Kneippkur kaufen Sie sich etwa 500 g Heublumen in der Apotheke oder Reformhaus. Übergießen Sie die Heublumen mit Wasser und lassen eine viertel Stunde bedeckt ziehen. Gießen Sie ab und übergießen die Heublumen nochmals mit frischem Wasser. Nun bringen Sie das Wasser mit den Blumen langsam zum Kochen und lassen 10 min ziehen und sieben dann ab und geben den Absud in das Badewasser. Die Badewassertemperatur sollte nicht wärmer sein als 38°C und das Bad etwa 20 min dauern. Danach legen Sie sich warm angezogen hin und ruhen sich aus.
Achtung: diese Form der Kneippkur ist nicht für Allergiker, bei Herz-/Kreislaufbeschwerden, Blutdruckstörungen geeignet.
Zu empfehlen bei: Gicht, Rheuma, Hexenschuss, Durchblutungsstörungen.
- Ein ansteigendes Fußbad als Kneippkur sorgt für Wärme im ganzen Körper, steigert die Durchblutung. Stellen Sie Ihre Füße in eine Fußbadewanne oder einen Eimer. Am besten macht sich das in der Badewanne oder der Dusche. Beginnen Sie diese Kneippkur mit einer Temperatur von etwa 33°C und erhöhen langsam über einen Zeitraum von bis zu 20 min die Wassertemperatur auf 39°C, max. 42°C bzw. soweit Sie es vertragen. Anschließend die Füße gut abtrocknen, warme Socken anziehen und eine viertel Stunde im Bett ausruhen.
Achtung: diese Form der Kneippkur nicht anwenden bei entzündlichen Gelenkbeschwerden wie Rheuma, Gicht, Arthrose, Arthritis
Diese Kneippkur ist zu empfehlen bei: Blasenentzündung, Erkältungen, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis, kalte Füße, Schüttelfrost
- Bei einem ansteigenden Armbad als Kneippkur wird wie bei dem Fußbad die Wassertemperatur langsam von 33°C auf 39°C erhöht. Sie brauchen eine breite Schüssel oder die Badewanne. Die Arme müssen Platz haben vom Ellenbogen bis zu den Fingerspitzen auf den Boden gelegt werden zu können. Baden Sie beide Arme gleichzeitig 20 min in der ansteigenden Badetemperatur. Benutzen Sie dafür ein gutes Badethermometer. Gut abtrocknen und eine halbe Stunde im Bett ausruhen.
Achtung: diese Form der Kneippkur nicht anwenden bei Venenleiden, Lähmungserscheinungen in den Armen
Diese Kneippkur ist zu empfehlen bei: kalten Füßen, nicht entzündlichen Gelenkbeschwerden, Bronchitis, Erkältungen, Durchblutungsstörungen der Beine, Kopfschmerzen
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- Das Wechselfußbad als Kneippkur entspannt, reguliert den Blutdruck, stabilisiert den Kreislauf. Es wird warm begonnen und kalt beendet. Was Sie brauchen sind zwei Eimer oder Schüsseln, wo Sie bequem beide Beine gleichzeitig reinstellen können. Platzieren Sie sich so auf einem Stuhl oder dem Badewannenrand, dass Ihre Füße frei im Wasser schwimmen und nicht den Boden berühren. Hängen Sie Ihre Füße nun zuerst in das 36°C bic 38°C warme Wasser. Nach 5 min wechseln Sie in das kalte Wasser und lassen dort die Füße 20 bis 30 Sekunden eintauchen. Danach wieder für 5 min in das warme Wasser und zum Schluss 30 Sekunden in das kalte Wasser. Streifen Sie das Wasser nur ab, so dass auf der Haut ein leichter Wasserfilm verbleibt und ziehen sich warme Socken darüber.
Achtung: diese Form der Kneippkur nicht anwenden bei Venenentzündungen, schweren arteriellen Duchblutungsstörungen
Diese Kneippkur ist zu empfehlen bei: kalten Füßen, niedrigem Blutdruck, Erkältungen, Einschlafprobleme und Schlafstörungen, Kopfschmerzen, nervösen Zuständen, Wechseljahrsbeschwerden
- Für die Heimanwendung Ihrer Kneippkur empfehle ich Ihnen weiterführende Literatur, da die Einhaltung von Details entscheidend für den Erfolg ist.
- Waschungen von Teilbereichen oder des gesamten Körpers gehören für uns zum Tagesablauf. Wollen Sie eine anregende Wirkung am Morgen, dann waschen Sie sich noch bettwarm mit kaltem Wasser und genießen Sie das. Nach dieser Kneippkur werden Sie wesentlich munterer und gut gelaunt in den Tag starten.
- Kneippkur Wickel werden warm oder kalt mit oder ohne Zusätze angewendet.
- Kalte Wickel als Maßnahme einer Kneippkur entziehen dem Körper Wärme, z. B. Wadenwickel bei Fieber. Sie verengen die Gefäße und sind ideal um Stoffwechselprozesse in Gang zu bringen, z. B. Halswickel bei Halsschmerzen. Schon nach kurzer Zeit ist eine starke Wärmeentwicklung deutlich zu spüren, die Gefäße erweitern sich und die Muskeln entspannen. Das Ergebnis dieser Kneippkur ist eine Schmerzlinderung. Die Wirkung beschränkt sich also nicht nur auf den behandelten Körperteil. Durch die zunächst zusammenziehende Wirkung von kalten Wickeln helfen sie auch um kleine Blutungen zu stoppen.
- Warme Wickel als Teil Ihrer Kneippkur fördern die Durchblutung, wirken schleim- und krampflösend, entspannen Muskulatur und Organe. Sie sind hilfreich bei Verspannungen und chronischen Entzündungen, sollten aber nicht angewendet werden bei Krampfadern, Blutergüssen, Durchblutungsstörungen. Die Wärme wird nicht selbst produziert, sondern von außen zugeführt. Im Normalfall genügen zwei Wickel am Tag, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
- Ein kalter Wickel als Kneippkur sollte gewechselt werden, wenn er sich erwärmt hat z. B. bei Fieber oder Entzündungen. Er kann so oft gewechselt werden, bis die Körpertemperatur gesunken ist.
- Pfarrer Kneipp unterscheidet hier seine Kneippkur nach Wickel für einen bestimmten Körperteil wie Halswickel, Brustwickel, Leibwickel, Lendenwickel und Wadenwickel und nach heilenden Zusätzen wie Heilerde, Heublumen.
- Heiße Brustwickel einer Kneippkur finden Anwendung bei Bronchitis und Asthma, jedoch nicht bei hohem Fieber. Dagegen versprechen bei Erkältungen mit leicht erhöhter Temperatur und Halsentzündungen kalte Wickel Erfolg.
- Kalte Halswickel innerhalb einer Kneippkur können auch mit einem Brei aus Heilerde bestrichen werden und mit der bestrichenen Seite um den Hals gebunden werden. Heilerde gibt es in der Apotheke oder im Reformhaus und unterstützt das Abklingen der Entzündungen durch den hohen Bestandteil an Mineralien.
- Ein warmer Leibwickel (Bauchwickel) entfaltet als Kneippkur seine Heilwirkung bei Magenschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Menstruationsbeschwerden, Durchfall, Nierensteinen, Schlafstörungen. Ein kalter Leibwickel bringt Linderung bei Verstopfung.
- Der warme Lendenwickel in der Kneippkur wird wie der Bauchwickel rundherum um die Nierenpartie gewickelt und hilft bei Nieren- und Blasenentzündungen.
- Wadenwickel innerhalb einer Kneippkur werden kalt angelegt, mit dem Ziel die Durchblutung zu fördern, Wärme bei Fieber zu entziehen. Sie sind aber genau wie nasse Stümpfe am Abend eine gute Einschlafhilfe. Dazu ziehen Sie feuchte Baumwollsocken, die nicht abschnüren, an und darüber warme trockene Socken, die Sie die ganze Nacht anlassen können.
- Heublumenwickel als Maßnahme Ihrer Kneippkur eignen sich besonders zur Schmerzlinderung bei Hexenschuss, nicht entzündlichen Gelenkbeschwerden, Magen und Darmproblemen, Blähungen und Verstopfung, Blasen- und Nierenentzündung, Bronchitis, Verspannungen der Rücken-/Nackenmuskulatur. Dafür besorgen Sie sich Heublumen aus der Apotheke und verstauen je nach Größe der zu behandelnden Körperfläche 200 bis 500 g in einem Baumwollsäckchen und verschließen es. Über Wasserdampf wird das Säckchen bis auf max. 50 °C erhitzt und vorsichtig auf die entsprechende Stelle gelegt. Anschließend wird „gewickelt „ und bis zu einer Stunde wirken lassen bei körperlicher Ruhe.
Achtung: diese Kneippkur ist nicht zu empfehlen bei entzündlichen Gelenkbeschwerden, Kreislaufbeschwerden, Krampfadern oder an entzündeten Hautbereichen.
Wichtige Hinweise zur Beachtung bei Kneippkur Wickel:
- Die Temperatur des Wickels darf weder zu heiß oder zu kalt, sondern in jedem Fall für den Behandelten angenehm sein. Auch darf der Kranke vor dem Anlegen eines kalten Wickels nicht frieren.
- Lassen Sie bei Ihrer Kneippkur ausreichend Pausen zu den Mahlzeiten.
- Ein Wickel besteht aus einem Leinentuch, dem sogenannten Innentuch, das kalt oder warm auf die Haut kommt, mit oder ohne heilende Zusätze, einem warmen Baumwolltuch, das darum gewickelt wird sowie für die äußere Hülle zur Warmhaltung ein Wolltuch oder Wollschal.
- Für eine Kompresse benötigen Sie Verbandsmull oder eine Mullwindel. Das Innentuch deckt die zu behandelnde Stelle komplett ab, wird faltenfrei und fest, aber nicht einschnürend angelegt.
- Ruhe während der Kneippkur Behandlung ist oberstes Gebot.
- Die Möglichkeiten der Zusätze für eine Kneippkur finden Sie unter Hausmittel- Gesundheit.
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- Wassertreten ist einer Maßnahme einer Kneippkur, die sich ideal zur Abhärtung eignet. Es wirkt durchblutungsfördernd, regulierend auf den Wärmehaushalt und beruhigend auf unser Nervensystem. Man kann es ganz einfach in der Badewanne machen aber nie länger als eine Minute. Die Badewanne sollte mit soviel Wasser gefüllt sein, dass Ihre Waden etwa dreiviertel tief im Wasser stehen. Jetzt waten Sie in der Wanne wie ein Storch herum und nehmen bei jedem Schritt einen Fuß ganz aus dem Wasser heraus. Das Wasser sollte eine Temperatur von 16 – 18 °C haben. Morgens erzielen Sie damit eine anregende und abends eine schlaffördernde Wirkung.
- Und auch hier wie bei allen anderen Anwendungen Ihrer Kneippkur gilt: der Körper muss vorher warm sein und sollte anschließend eine Ruhephase erfahren.
- Im Winter können Sie den Reiz einer Kneippkur auf Kreislauf und Stoffwechsel optimieren, indem Sie das Schneetreten in frisch gefallenem Schnee praktizieren. Mit soviel Power in den Tag gestartet, was soll da noch schief gehen?
- Kneippkur Spülungen finden bei Entzündungen an Augen, Nase und Mund bzw. Rachenraum Anwendung, also bei Halsschmerzen, Erkältungen, Bindehautentzündung und als Erfrischung.
- Gurgelspülungen machen Sie mit Heiltees mehrmals täglich mehrere Minuten lang.
- Eine Nasenspülung befeuchtet die Schleimhäute und die Atmung wird freier. Dafür mischen Sie sich ein Zahnputzglas voll Wasser mit einer Prise Salz. Halten Sie die Nase über das Glas und ein Nasenloch zu. Mit dem anderen ziehen Sie durch Einatmen das Wasser in das freie Nasenloch. Durch Ausatmen befreien Sie sich von der Lösung. Anschließend die gleiche Prozedur mit dem anderen Nasenloch. Einmal täglich ist ausreichend bei dieser Kneippkur.
- Für eine Augenspülung benötigen Sie eine Augenbadewanne, die Sie z. B. mit Augentrosttee oder Tee von Kamille füllen. Baden Sie darin das Auge und machen darin langsame kreisende Augenbewegungen mit geöffnetem Auge. Diese Form der Kneippkur können Sie bei Bedarf mehrmals täglich wiederholen z. B. bei Gerstenkorn, Bindehautentzündung, übermüdeten Augen oder Fremdkörpern.
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